Die folgende Geschichte von Lothar und Hardy haben wir aufgeschrieben, da sie uns alle tief berührt und uns gezeigt hat, dass ein Tier oft das schafft zu dem der Mensch nicht in der Lage ist.
Lothar wurde vor fast zwei Jahren herumstreunend in Ungarn aufgegriffen und ins Tierheim gebracht. Lothar war von Anfang an ruhig und sozial zu seinen Artgenossen, jedoch extrem scheu im Umgang mit dem Menschen. Wahrscheinlich hatte sich Lothar sein Leben lang als Strassenhund allein durchschlagen müssen und dabei mit dem Menschen entweder kaum Kontakt gehabt oder nur negative Erfahrungen gemacht. Da man im Tierheim hoffte, dass Lothar mit der Zeit seine Scheu verlieren und sein Mißtrauen dem Menschen gegenüber geringer werden würde, ließen sich die Pfleger immer wieder neue Methoden einfallen, um Lothars Vertrauen zu gewinnen. Leider ohne Erfolg! Lothar wollte keinen direkten Kontakt zum Menschen. So vergingen die Monate, ohne dass sich an Lothars Verhalten irgend etwas änderte. Sein Mißtrauen dem Menschen gegenüber blieb. Obwohl man Lothar ein Zuhause gönnte, glaubte im Tierheim niemand mehr daran, dass Lothar sein Gehege jemals wieder verlassen würde. Es sollte jedoch ganz anders kommen:
Im Herbst letzten Jahres streunte ein großer und traurig wirkender Hund in der Gegend des Tierheims herum. Das Tierheim wurde darüber informiert und man holte den "Riesen" ab. Hardy, wie man diesen großen Hund nannte, war ein älterer Mollosser-Mix. Sein schlimmer körperlicher Zustand ließ darauf schließen, dass er nicht viele gute Tage in seinem Leben hinter sich hatte. Offene und entzündete Hautstellen am ganzen Körper, riesige Liegestellen an den Gelenken und starker Milbenbefall machten Hardy schwer zu schaffen und er war viel zu dünn. Hardy wurde auf 7-8 Jahre geschätzt. Trotzdem dieser große Hund offensichtlich nur schlechte Zeiten hinter sich hatte, war sein Vertrauen in den Menschen ungetrübt. Hardy entpuppte sich als "Fels in der Brandung" und als absolutes "Kuschelmonster". Großherzig, ausgeglichen, souverän und sozial seinesgleichen gegenüber und "süchtig" nach menschlicher Zuwendung und Streicheleinheiten.
Einer der Pfleger im Tierheim kam eines Tages auf die Idee Lothar aus seinem stressigen Gehege zu nehmen und ihm Hardy zur Seite zu stellen. Alle waren gespannt was passieren würde. Es sollte ein letzter Versuch sein, Lothar aus seinem "Schneckenhaus" zu holen und wenigstens ein wenig Zugang zu ihm möglich zu machen. Lothar wurde zu dieserm Zeitpunkt auf 8 Jahre geschätzt und er saß bald zwei lange Jahre im Tierheim ohne, dass sich an seinem Verhalten irgendetwas geändert hätte. Eigentlich glaubte niemand mehr an einen Erfolg. Diesmal sollten alle Zweifler eines Besseren belehrt werden.
Hardy, der große und souveräne Hund gab Lothar Sicherheit und zeigte ihm, dass es sich doch lohnt dem Menschen zu vertrauen. Es dauerte nicht lange, da begann auch Lothar ein Leckerchen zu nehmen
oder die eine oder andere menschliche Berührung zuzulassen und zu genießen.
Mittlerweile ist einige Zeit vergangen. Lothar ist nicht mehr im Tierheim. Er durfte in eine Pflegestelle ziehen. Dies wäre noch vor wenigen Wochen unvorstellbar gewesen. Der
Knoten ist, DANK HARDY, geplatzt! Die folgenden Bilder bedürfen keiner Worte.
Lothar in seiner Pflegestelle:
Lothar hat es mit Hardy´s Hilfe geschafft dem Menschen zu vertrauen. Heute ist Lothar soweit, dass er mit in die Vermittlung genommen werden konnte. Er ist nun auf der Suche nach einem eigenen Körbchen. Wir alle hoffen, dass es irgendwo einen Menschen gibt, der Lothar eine Chance geben möchte und ihn zu sich nach Hause holt.
Und Hardy? Ja, Hardy hat uns alle wirklich beeindruckt. Er sitzt leider immer noch im Tierheim. Hardy hat es so sehr verdient mindestens 1000 streichelnde Hände um sich zu haben. Wir werden alles daran setzen auch für ihn ein tolles Zuhause zu finden und ihm somit die Chance auf ein besseres Leben zu geben.
...Hardy ist unser tierischer Held 2013!