"Wenn Engel reisen hält Gott seine Hand schützend darüber."
So froh wie dieses Mal wieder auf deutschem Boden angekommen zu sein, waren wir noch nie. Wir hatten wirklich das Gefühl, dass jemand, im wahrsten Sinne des Wortes, seine schützende Hand über uns und vorallem die Tieren hielt.
Wie schon so oft, waren wir auch dieses Mal mit zwei Autos unterwegs. Aufgrund der immer wiederkehrenden Platzproblematik sind wir leider gezwungen diesen Mehraufwand auf uns zu nehmen, um bestimmte Güter nach Ungarn, aber auch alle Hunde auf der Rückfahrt nach Deutschland transportieren zu können.
Auf der Rückfahrt am vergangenen Wochenende hatten wir, kurz hinter Wien, plötzlich eine Panne mit einem unserer Autos. Der Schreck war riesengroß! Doch wir sollten Glück haben. Trotz mehrmaligen Versagens des Motors und eingeschränkter Fahrleistung kamen wir und unsere wertvolle Fracht unbeschadet in Deutschland an. Hier griff dann unser Notfallplan und so hatte diese Spendenfahrt doch noch ein glückliches Ende.
Im Tierheim angekommen, luden wir zunächst das mitgebrachte Futter und die vielen anderen Spenden aus. An dieser Stelle wieder einmal ein großes Dankeschön an alle , die gespendet haben. Hierbei denken wir so oft, wie wunderbar es doch wäre, wenn wir ein größeres Fahrzeug zur Verfügung hätten. Mal ganz abgesehen von der enormen Kostenersparnis, hätte wir dann die Möglichkeit größere Mengen an doch so wichtigen Gütern, wie Futter oder auch z.B. Hundehütten zu transportieren.
Nachdem die Spenden ausgeladen, die Boxen aufgebaut und einige formale Dinge mit Gyöngyi geklärt waren, machten wir uns auf, die Hunde und Katzen im Tierheim zu besuchen. Es ist jedes Mal ein sehr beklemmendes Gefühl den vielen traurigen Augen gegenüber zu stehen und nicht alle mitnehmen zu können. Für uns ist es immer sehr wichtig uns einen Überblick zu verschaffen, welche Hunde und Katzen neu im Tierheim sind und vorallem welche Tiere es bitter nötig haben schnell aus dem Tierheim raus zukommen. Sei es, weil sie von den anderen gemobbt werden oder den Stresspegel psychisch auf lange Sicht nicht durchhalten können.
Wir waren froh, dass auch in Ungarn der Frühling Einzug gehalten hat und mittlerweile die Temperaturen in der Nacht sich im Plusbereich befinden. Es tut gut zu wissen, dass insbesondere die Hunde nicht mehr all zu sehr frieren müssen.
Zu unserer Freude waren die Gehege der Hunde dieses Mal nicht all zu voll. Es herrschte relativ entspannte Atmosphäre zwischen den Tieren.
Leider konnte man das im Katzenhaus nicht behaupten. Dort knisterte die Luft förmlich vor Anspannung. Durch die Überfüllung leiden die armen Katzen extrem unter der herrschenden Enge. Die Schwächeren von ihnen werden massiv gemobbt, wie z.B. der alte Rambo, der mit seinen 12 Jahren und einem blinden Auge den jüngeren Katzen nichts entgegenzusetzen hat und dadurch nicht zur Ruhe kommt. Da er frei gelebt hat und nachdem er verletzt gefunden wurde, ins Tierheim kam, leidet er aufgrund der Enge um so mehr. Rambo bräuchte ganz dringend einen ruhigen Gnadenbrotplatz mit Freigang wo er seine letzten Jahre noch genießen könnte.
Auch Jago haben wir besucht. Es war so traurig mit ansehen zu müssen, wie er versuchte sich zwischen die Stäbe seines Zwingers zu drücken, nur um Menschenkontakt zu haben und gestreichelt zu werden. Jago sitzt seit fast zwei Jahren im Tierheim. Wir können es absolut nicht verstehen warum diesen wunderschönen Hund noch niemand für sich entdeckt hat. Jago ist ein ganz wundervoller Hund, der die Menschen so sehr liebt und deren Nähe sucht.
Auch Lupo ist ein absolut lieber größerer Rüde, der sich in seinem Zwinger total verausgabt, um nur ein wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen. Für uns ist es immer schwer zu ertragen,
diesen Hunden in die Augen gesehen zu haben und im Moment doch nichts für sie tun zu können außer für sie immer wieder zu werben und dabei zu hoffen, dass sie doch noch jemanden für sich gewinnen
können.
Wir finden, es lohnt sich auf jeden Fall, dass man sich im Tierschutz engagiert und dabei versucht all diesen Tieren dazu verhelfen, vielleicht irgendwann ein besseres Leben leben zu
können. Gerade in einem Land, in dem man noch vor einigen Jahren in keinster Weise an das Allgemeinwohl der Tiere dachte und welches sich jetzt in der Entwicklung befindet.
Obwohl diese Spendenfahrt für uns sicherlich aufgrund der Autopanne in schlimmer Erinnerung bleiben wird, freuen wir uns schon jetzt auf unsere nächste Ungarn-Tour.
Wir machen für die Tiere weiter! Bitte unterstützen Sie uns auch weiterhin!