In Bezug auf die, in direkter Nachbarschaft des Tierheims angebundenen Pferde tut sich anscheinend etwas. Zwar haben wir bis heute keine Antwort auf unsere Schreiben an die Obrigkeiten der Stadt Székesfehérvár erhalten, aber wir gehen davon aus, dass der Halter der Pferde einen ersten kleinen Verweis erhalten haben muß, denn das Fohlen, welches bis dato ohne Wasser und Schutz vor der Witterung kurz angebunden war und auf welches wir explizit in unserem Schreiben hingewiesen haben, jetzt frei ist. Es kann sich anscheinend den ganzen Tag bewegen, wie es mag. Die anderen Pferde sind leider immer noch 24 Stunden an die Wagen angebunden. Allerdings stehen sie jetzt weiter hinten auf dem Grundstück und damit näher am Haus, so dass die schlechte Situation der Pferde für außenstehende oder vorbeigehende Personen nicht mehr so gut ersichtlich ist.
Wir sind ein schon traurig darüber, dass sich die Situation für die erwachsenen Pferde nicht verbessert hat. Aufgrund dessen, dass das Fohlen frei läuft und die anderen Pferde nun doch etwas weiter hinten auf dem Grundstück stehen können wir jedoch vermuten, dass unsere Schreiben zumindest angekommen sind und Beachtung fanden.
Wir hatten jetzt Gelegenheit uns mit einem ungarischen Tierschützer und selber großen Pferdeliebhaber über diese Situation zu unterhalten. Er konnte uns über Hintergründe, konkrete Vorgehensweisen und Handelsgepflogenheiten, gerade der Zigeuner in Ungarn, aufklären. Wir waren zutiefst erschüttert, welche Wege und Qualen manche Pferde dabei durchlaufen. Gerade vor dem Hintergrund, dass sowohl das kleine Pony als auch die Mutterstute nicht mehr zu sehen waren. Ausserdem konnte er uns wertvolle Hinweise und Tipps für unser weiteres Vorgehen geben. Gleichzeitig hat er uns aber auch vor gerade solchen Menschen gewarnt, da diese keine Skrupel kennen.
Uns wird wieder einmal bewußt, dass man die Mentalität und den Menschenschlag erst verstehen muß, bevor man eine Strategie entwicket, die in einem fremden Land funktionieren könnte. Uns ist auf jeden Fall bewußt, dass hier ein "langer Atem" gebraucht wird.
Wir bleiben weiterhin dran und geben nicht auf Druck aufzubauen. In der Hoffnung, dass wir für die armen Pferde doch noch ein wenig mehr erreichen können.